Modernisierung: Fortschritt für die Menschen -
Oft aber das Ende für die urprünglichen Wasserleitungen. 

Alle kleinen Bilder kann man anklicken für eine vergrößerte Darstellung 

Natürlich wollen sich die Menschen die Arbeit erleichtern. Und die Wasserfuhren wurden nicht als Naturdenkmäler gebaut, sondern um lebensnotwendiges Wasser auf die Wiesen und Felder zu leiten. Und wenn sich durch Modernisierung z.B. der Wasserverlust verringern lässt oder die Instandhaltung ungefährlicher wird oder Kosten einsparen lassen, dann übersieht man gerne mal die Folgen für die Natur. 

Durch den geringeren Wasserverlust vertrocknet die Vegetation an der Wasserleitung. Die Wurzeln stabilisieren aber das Kanalbett und die Umgebung. So trocknet mancher Hang aus und rutscht irgendwann ab. Das lebensnotwendige Wasser läuft davon unbeeindruckt in modernen Röhren oder Stollen weiter. 

Betrachten wir die Modernisierung am Beispiel des weniger bekannten Außerbachwaals in Südtirol, südlich von Meran in der Nähe von Schloss Fragsburg. Dieser Waal wird auf der orografisch linken Seite des Sinichbaches gefasst, unterhalb des Fragsburger Wasserfalls. Und etwas tiefer als der Fragsburger Waal auf der gegenüber liegenden Seite. 

Ausserbachwaal_historisch  

 

Ausserbachwaal_Kännel-Totale_2004  

 

Ausserbachwaal_Kännel-Detail1_2001  

Historische Aufnahme:
Auf großen Teilen der Strecke verläuft dieser Waal an senkrechten Felswänden. 

 

So sah der Waal im Jahr 2001 aus. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert. 

 

Wo sind denn hier die Kännel geblieben? Der Waal dient nur noch als abenteuerlicher Zugangsweg zur Wasser-Fassung. 

         

Ausserbachwaal_Kännel-Detail2_2001  

 

Ausserbachwaal_Rohr_im_Waal  

 

Ausserbachwaal_Rohrbrücke  

Hier könnte vor nicht allzu langer Zeit noch Wasser durch die Bretterkännel geflossen sein. 

 

Der erste Schritt:
Um Wasserverlust und Wartungsaufwand zu verringern, hat man einfach Kunststoffrohre in den Waal verlegt. 

 

So sah die Wasserfassung im Jahre 2001 aus. Im Bild rechts unten sieht man den Außerbachwaal, auf der linken Seite im Fels den Fragsburger Waal. In der Bildmitte sieht man den Fragsburger Wasserfall. 

         

Ausserbachwaal_Fassung2001  

 

Ausserbachwaal_Fassung2004  

 

Ausserbachwaal_FragsburgerWaal  

Der zweite Schritt:
Ein etwa 25 cm dickes Rohr übernimmt den Wassertransport. Es hängt über mehrere hundert Meter frei an einem Drahtseil. 

Die Kännelleitung hat ausgedient. Sie wird nur noch als Zugangsweg zur Wasserfassung benutzt, um das Wasser einzukehren oder auszukehren (=in den Waal zu leiten oder abzusperren). 

 

Der dritte Schritt:
Im Jahre 2004 hat der Außerbachwaal auch als Zugang zur Fassung ausgedient. 

Eine Metallbrücke überspannt den Sinichbach. Hierher kann man mit dem Geländewagen fahren und muss nicht mehr über die wackeligen Bretter balancieren. 

 

Nach wie vor in Betrieb:
Auf der gegenüber liegenden Seite hat man vor langer Zeit die ersten hundert Meter des Fragsburger Waals in die Felsen gehauen. 



Diese Seite ist Teil von www.vsch-khe.de