Der Gewässer-Lehrpfad Stutensee
und das Trogbauwerk Heglach - Alte Bach

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Das Trogbauwerk wurde vermutlich zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts in der heutigen Form erbaut, um die Wiesen nördlich des Schlosses Stutensee als Wässerwiesen nutzen zu können. Seit Beginn der siebziger Jahre wurde es nicht mehr genutzt, und dann im Herbst 1994 wieder instand gesetzt.

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Das Trogbauwerk Heglach - Alte Bach nördlich vom Schloss Stutensee

Die Konstruktion dieses Bauwerks stellt auf Stutenseer Gemarkung eine Rarität dar. Das Wasser der Heglach strömt zunächst durch eine Einlaufschleuse in einen Betontrog. Dieser Betontrog überquert im weiteren Verlauf als Brücke die ehemalige Alte Bach, die parallel zur Heglach floss. Der Auslauf in das Grabensystem der benachbarten Wiesen wird durch eine weitere Einlaufschleuse geregelt. Das Wasser fließt von dort in einen Graben, der die Wiesen etwa in Ost-West-Richtung durchzieht. Der weitere Verlauf wurde leider bei den Ausbau-Arbeiten der L560 zerstört.


K_Trogbauwerk=Trogbauwerk_Wehr_Heglach

 

K_Trogbauwerk=Trogbauwerk_AlteBach

 

K_Trogbauwerk=Trogbauwerk_Ueberlauf

Das Wasser der Heglach strömt durch die Einlaufschleuse in den Betontrog. Die Einlaufschleuse kann mit zwei Zahnstangen und einem Spindelbalken reguliert werden.

 

Der Betontrog überquert im weiteren Verlauf als Brücke die ehemalige Alte Bach, die parallel zur Heglach floss.

 

Der Auslauf in die Wiesen mit der Rückführung der überschüssigen Wassermenge in die Alte Bach.

         

K_Trogbauwerk=Wehr_Heglach

 

K_Trogbauwerk=Wehr_Heglach_Mechanik

 

K_Trogbauwerk=Heglach

Damit das Trogbauwerk funktionieren konnte, musste der Wasserstand der Heglach dort künstlich hoch gehalten werden. Das erreichte man mit diesem Doppelstauwehr in der Heglach flussabwärts, südlich von Friedrichstal.

 

Faszination Mechanik - Zeitzeugen trotzen dem Rost.

 

Heglach-Idyll im Frühjahr 2005.

         

Das Trogbauwerk als Teil des Hochwasserschutzes

Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war das Trogbauwerk wichtiger Bestandteil der Wiesenwässerung auf den Wiesen des Schlosses Stutensee. Heute gibt es in Stutensee keine Wässerwiesen mehr, das Bauwerk übernimmt heute eine ganz andere Funktion: Beim Dezemberhochwasser 1993 gelang es, durch kontrollierte Wasserableitung aus der Pfinz und gezieltes Fluten von Gräben und Wiesenflächen zu verhindern, dass die östliche Ortslage von Büchig überflutet wurde. Unter dem Zwang der Ereignisse war aus einem kleinräumigen Wässersystem eine lokale Hochwasserschutzeinrichtung geworden.

Die "Wassertaufe" als Maßnahme zum lokalen Hochwasserschutz bestand dieses Wässersystem bei den beiden Hochwasserereignissen im Winter 1995. Unkontrollierte Dammübertritte und Dammbrüche entlang der Pfinz zwischen Schloss Stutensee und Friedrichstal gaben den Anlass, das im Landesbesitz befindliche Wiesengelände probeweise einzustauen. Innerhalb kurzer Zeit war eine Fläche von 6,5 ha mit einem Wasservolumen von etwa 13000 Kubikmetern geflutet (entspricht etwa 20 cm Einströmhöhe). Nach Entspannung einer Hochwasserlage konnten die eingestauten Flächen über ein weiteres Einlaufwehr in die Alte Bach entwässert werden.

Quelle: Hinweistafeln am Gewässer-Lehrpfad Stutensee.

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Der Gewässer-Lehrpfad Stutensee

In Stutensee wurde nachweislich 1972 zum letzten Mal gewässert. Anfang der neunziger Jahre hatte man die Idee, die alten Wässereirichtungen wiederherzustellen. Weil die Gräben und Wehre noch funktionstüchtig waren, sind die alten Wasserrechte nicht erloschen, die 1938 durch das Bezirksamt Karlsruhe verliehen wurden. So wurden im Rahmen der Biotopvernetzung und des Hochwasserschutzes viele Gräben und Regelbauwerke restauriert, und die Gemeinde Stutensee gilt heute als Vorbild für ein ökologisches Gewässerkonzept.

Die Gemeinde Stutensee hat sich auch wie kaum eine andere Gemeinde bemüht, die Einrichtungen zur historischen Wiesenbewässerung und zum Hochwasserschutz einem breiten Publikum bekannt zu machen. So entstand der Gewässer-Lehrpfad, der an vielen Stellen mit interessanten Hinweistafeln über die Zusammenhänge informiert. Diesen Lehrpfad kann man gut erkunden, wenn man z.B. bei der Gasübergabestation am nördlichen Ortsende von Blankenloch parkt und dann dem Weg über die Heglach zum Schloss Stutensee folgt. Ein guter Einstieg ist auch der Parkplatz an der Friedrichstaler Mühle. Einige ausgewählte Beispiele sollen Ihnen diese Exkursionen schmackhaft machen:

         

K_Stutensee=Wehr_AlteBach_bei_FriedrichstalerMuehle

 

K_Stutensee=Wehr_AlteBach_bei_FriedrichstalerMuehle1

 

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Gut erhaltenes Wehr in der Alte Bach nördlich der Friedrichstaler Mühle.

 

Der Kegelrad-Antrieb hat den Vorteil, dass man ihn einfacher vor Regen schützen kann als den Zahnstangenantrieb.

 

Wehr mit Zahnstangen-Antrieb an der Alte Bach. Das Rohr rechts ist der Überlauf in die Heglach. Im weiteren Verlauf heißt die Alte Bach jetzt Galgengraben.

         

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K_Stutensee=Staffort-WeingarterBach1

Doppelwehr in der Alte Bach beim Aussiedlerhof nördlich von Friedrichstal.

 

Wehr im Weingarter Bach westlich von Staffort beim ehemaligen Zollhaus zwischen der Markgrafschaft Baden-Durlach und dem Fürstbistum Speyer.

 

Schön zu sehen ist auch hier der Regenschutz des Kegelradantriebs.

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