Baltschiedertal 

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Seit Mitte der achtziger Jahre steht das Baltschiedertal unter Landschaftsschutz. Der Vertrag gilt bis heute als Pionierwerk im Landschaftsschutz. Weil die Gemeinden auf die Nutzung der Wasserkraft verzichtet haben, konnte dieses einmalig schöne Landschaftsbild mit seinen Suonen und seiner traditionellen Kulturlandschaft erhalten werden. 

Von Ausserberg und Eggerberg an der Lötschberg-Südrampe folgen Wanderwege den Suonen ins Baltschiedertal. Teilweise durch Wiesen, teilweise durch Felsstollen, teilweise auf sehr exponierten Stegen entlang senkrecht abfallender Wände. Hier sind Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefordert! 

M_Baltschiedertal
Blick von der Hohnalpe ins hintere Baltschiedertal
mit Wiwannihorn und Bietschhorn. 

 

Die Suonen im Baltschiedertal 


Nach dem Erdrutsch vom Oktober 2000 wurden Teile der lebenswichtigen Wasserleitungen und die Fusswege verschüttet. Zudem waren die vielen kleinen sakralen Bildstöcke am Verblassen, welche die Suonenarbeiter und die Leute im Bergwerk vor Unfällen schützen sollten. Aber gerade diese kleinen Zeichen in der Landschaft tragen dazu bei, den Alltag der damaligen Bevölkerung, deren Ängste und Hoffnungen im Spiegel der Landschaft zu entdecken. Deswegen bleiben die Instandsetzung und der Erhalt dieser Zeichen eine wichtige Aufgabe. 

Alle Suonen werden am Baltschiederbach gefasst, falls nicht in der Tabelle anders angegeben. 

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Orografisch linke Seite des Baltschiederbaches 



Gorperi, Gasperin 

In den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der letzte Kännel an der Stelle Meerheji (einem schroffen, überhängenden Felsen) entfernt und durch einen Tunnel ersetzt. 1991 hat man dort wieder einen 15 m langen Kännel mit Ganglatte montiert. Hier können Sie ausprobieren, wie sich der Wasserhüter auf seiner Tour wohl gefühlt hat - wenn Sie es nicht vorziehen, den Tunnel zu benutzen. 

Bild 

Historisches Bild (*1) 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Gorperi

 

K_Gorperi-Historisch-020phE00175

 

Eggerberg 

1216 m 

1131 m 

5,5 km 

1640 

         
K_Gorperi_vom_Niwaerch

 

  K_Gorperi_Meerheji

 

  K_Gorperi_Niwaerch-Mittla-Undra

 

Blick vom Niwärch auf die Gorperi: Der Kännel an der Meerheji. 

 

Der Meerheji-Kännel aus der Nähe. 

 

Blick von der Gorperi zu Niwärch, Mittla und Undra. 

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Eggeri 

Seit der Sanierung 1934 bezieht die Eggeri ihr Wasser aus der Gorperi, und erst im Kulturland wird es wieder in der alten Leitung geführt. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Eggerberg 

1099 m 

1026 m 

3 km 

16. Jh. 

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Laldneri 

1947 wurden die Wasserfassungen der Laldneri, Äbineri und Tenneri durch ein Hochwasser zerstört. Seit 1948 führt die Laldneri das Wasser für alle drei Suonen. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Laldneri

 

Eggerberg, Lalden 

900 m 

800 m 

7 km 

vor 1312 

         
K_Laldneri_im_Baltschiedertal

 

  K_Laldneri_Lonza

 

  K_Laldneri_Schwarznasen

 

Die Laldneri im Baltschiedertal. 

 

Blick von der Laldneri auf die Lonza AG und Visp. Auf der anderen Talseite sieht man den grünen Vegetationsstreifen: die Visperi. 

 

Schwarznasenschafe an der Laldneri. Dieser lustigen Rasse begegnet man immer wieder, wenn man an der Lötschberg-Südrampe wandert. 

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Äbineri und Tenneri 

Seit der Sanierung 1948 bezieht die Äbineri/Tenneri ihr Wasser aus der Laldneri, und erst in der Äbi wird es wieder in der alten Leitung geführt. Von der BLS-Brücke, wo sie früher auf 1013 m Höhe ihre Fassung hatte, bis nach Schliecht heißt diese Suone Äbineri, dort biegt sie nach Osten ab und heißt dann Tenneri. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Eggerberg 

1013 m 

797 m 

4 km 

 

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Kraftwerkswasser 

Das Kraftwerkswasser brachte das Wasser zum alten Kraftwerk nach Baltschieder. Es wurde 1944 stillgelegt. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Kraftwerk 

780 m 

 

0,6 km 

 

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Das Alpwasser 

Das Alpwasser wurde anfangs am Rotbach gefasst, später dann am Furggbach. Zuletzt schöpfte es sein Wasser aus dem Pschissnugraben. Um 1908 wurde es wegen der gefährlichen Kännelführung stillgelegt. Zu dieser Zeit existierten noch Kännel auf einer Länge von 600 m. Die Spuren in der Gegend des Furggbaches und auch unterhalb der Hohnegga-Kapelle zeigen, dass der Verlauf des Alpwassers mehrfach verändert wurde. 

Über Naters und Mund erreicht man die Alpe Chastler. Von dort aus lässt sich das Alpwasser erwandern. Anfangs findet man im Wald beidseits des Weges Suonenspuren. Es bieten sich fantastische Ausblicke ins Rhonetal, später auf der Hohnegga dann ins Baltschiedertal mit gewaltigen Tiefblicken. Abwechselnd verläuft die Suone dann unterhalb und oberhalb des Weges. Ab der Hohnalpe läuft man entlang des Suonenbettes bis zum Furggbach. Wenn die Zeit es erlaubt, kann man über den Weiler Eril auf steilen Pfaden ins Baltschiedertal absteigen und entlang der Gorperi zurück nach Eggen und hinauf nach Chastler laufen. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Baltschiedertal=Alpwasser-Honegga

 

Äbnet, Hohnalpe 

2250 m 

1600 m 

9,6 km 

vor 1524 

         
K_Baltschiedertal=Alpwasser-Rhonetal

 

  K_Baltschiedertal=Alpwasser-Honegga-Mischabel

 

  K_Baltschiedertal=Alpwasser-Hohnegga-1

 

Wenn man von Chastler zur Hohnegga hoch steigt, hat man diesen fantastischen Ausblick ins Rhonetal mit dem Illgraben. 

 

Von der kleinen Kapelle auf der Hohnegga blickt man zurück auf die Weißmies und die Mischabel-Gruppe. 

 

Unterhalb der Kapelle musste das Alpwasser steile Hänge durchqueren. Die Kännel sind verschwunden, aber die Stützmauern sind noch zu sehen ... 

         
K_Baltschiedertal=Alpwasser-Hohnegga-2

 

  K_Baltschiedertal=Alpwasser-Hohnegga-3

 

  K_Baltschiedertal=Alpwasser-Furggbach-Erl

 

... Auf dieser Stützmauer lagen einst die Kännel. Der Wasserhüter hatte eine tolle Aussicht auf das Bietschhorn. Ob er diese Aussicht wohl genießen konnte? 

 

Die gleiche Stützmauer von unten - 
nichts für empfindliche Gemüter. 

 

Der Weiler Eril klebt steil am Hang über dem hinteren Baltschiedertal. Diese Aussicht kann man genießen, wenn man dem Suonenbett von der Honalpe zum Furggbach folgt. 

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Ober-Wasser 

Das Ober-Wasser wurde am Rämigraben gefasst und dort nur vom Schmelzwasser gespeist. Es wurde um 1970 aufgegeben. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Erilalpe 

1980 m 

1780 m 

0,7 km 

 

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Lipu-Wasserleitji 

Das Lipu-Wasserleitji wurde am Furggbach gefasst und schon sehr früh aufgegeben. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Alpe Lipa 

1650 m 

1632 m 

0,3 km 

 

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Dorfwasser 

Das Dorfwasser wird am Teiffbach gefasst und diente bis 1930 der Trinkwasserversorgung von Eggerberg und trieb auch zwei Mühlen an. Heute wird es nur noch für das Tränken der Haustiere benutzt. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Eggerberg 

1020 m 

850 m 

1,5 km 

 

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Orografisch rechte Seite des Baltschiederbaches 



Niwärch 

Wahrscheinlich wurde mit der Planung des Niwärch begonnen, nachdem 1311 am Chänilwasser aus dem Bietschtal zwölf Männer zu Tode stürzten - wenn auch in den folgenden Jahren das Chänilwasser wohl noch unterhalten wurde. Eine Urkunde von 1381 belegt dann definitiv den Beschluss zum Bau des Niwärch. 

Es gibt keine Berichte, dass in der ganzen Zeit am Niwärch Menschen zu Schaden kamen. 1914 wurde dann das Niwärch im Steinbruch (das ist eine gefährliche Strecke am Niwärch) in Stollen verlegt, nachdem die Leitung durch einen verheerenden Felssturz zerstört wurde. Seinerzeit war Ausserberg zwei Monate ohne Wasser, weil auch Mittla und Undra an der gleichen Stelle zerstört waren. 1947 wurde das Niwärch auf der ganzen Strecke ausgebaut, dabei verschwanden die letzten Kännel. 

1972 wurde der neue Wasserversorgungs-Stollen für Ausserberg fertig gestellt. Er führt das Wässerwasser in einem offenen Kanal und das Trinkwasser in einer Rohrleitung. Der Stollen ist begehbar, Taschenlampe nicht vergessen! Durch diesen Stollenbau wurde das Niwärch eigentlich überflüssig. 

Die SAC Ortsgruppe Ausserberg erhält seitdem das Niwärch im bisherigen Zustand. Und so zeigt eine Wanderung am Niwärch auch heute noch sehr eindrucksvoll die Nöte der Ausserberger in der damaligen Zeit. 1976  hat man sogar vor dem Steinbruch wieder einen Holzkännel eingesetzt, mit der gleichen Technik wie vor hundert Jahren. Die Arbeiten wurden gefilmt, und so hat man ein bleibendes Zeugnis geschaffen. Auch in der  Broschüre 600 Jahre Wasserleitung Niwärch kann man diese Arbeiten nachlesen: siehe Literaturzitate. In der Burgerstube von Ausserberg kann man das Chänilseil und die Tesseln besichtigen, wenn man freundlich in der Gemeindekanzlei darum bittet (offen Montags von 14 bis 18:00 Uhr). 

Bild 

Historisches Bild (*1) 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Niwaerch

 

K_Niwaerch-Historisch-063phF00324

 

Ausserberg, Gründen 

1287 m 

1259 m 

8,5 km 

1381 

         
K_Niwaerch_Kaennel-Steibruch

 

  K_Niwaerch_Merkhammer

 

  K_Niwaerch_alter_Kaennel

 

1976  hat man vor dem Steinbruch wieder einen Holzkännel eingesetzt, mit der gleichen Technik wie vor hundert Jahren. 

 

Der Merkhammer signalisiert dem Wasserhüter, wenn zu wenig Wasser fließt... 

 

Uralter Kännel am Niwärch. 

         
K_Niwaerch_nach_der_Schepfi

 

  K_Niwaerch-Fassung-Tal

 

  K_Niwaerch_Fassung-Baltschiedertal

 

Das Niwärch kurz nach der Schöpfe am Baltschiederbach. 

 

Der Baltschiederbach. Rechts fließt das Niwärch. 

 

Blick von der Niwärch-Schöpfe ins Baltschiedertal. 

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Mittla 

Seit dem Bau des Wasserversorgungs-Stollens im Jahre 1972 bezieht auch die Mittla ihr Wasser aus diesem Stollen. Im inneren Teil des Baltschiedertals verfällt diese Suone. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Ausserberg, Gründen 

1287 m 

1127 m 

5,5 km 

 



Undra 

Früher führte die Undra das ganze Jahr über Wasser. Sie fließt mitten durch Ausserberg und lieferte auch das Trinkwasser für das Dorf. Aber in ihr wurde auch Wäsche gewaschen. Das war nur erlaubt von morgens um acht bis nachmittags um vier Uhr, damit morgens und abends das Wasser sauber sei. 

Die Undra ist von Ausserberg schön und bequem zu laufen bis zur schönen Wasserfall-Landschaft an der Schöpfe. Unterwegs kommt man vorbei an der Stelle Zum Chänil, einem ausgesprengten Fels, der früher mit Känneln umgangen wurde. Dort sieht man auch einen Wasserhammer. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Undra

 

Ausserberg, Gründen 

1099 m 

1046 m 

6,5 km 

1377 

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Martigo-Wasserleita 

Wahrscheinlich wurde diese Wasserleitung nie fertig gebaut. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Bischofsberg 

1070 m 

 

4 km 

 

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Wiingartneri 

Die Wiingartneri wurde im Oktober 2000 während der Unwetter weggerissen, als die Mure Baltschieder überrollte. Seitdem wird das Undra-Wasser zur Wiingartneri geleitet. Baltschieder wurde seinerzeit evakuiert, und die Bewohner in Ausserberg und Visp untergebracht. Ein Jahr später - im September 2001 - sieht man noch viel Geröll und Bauholzreste hinten in der Schlucht. Erst seit dem Sommer 2001 wurde es wieder grün in Baltschieder. Vorher lag die Schlammschicht im ganzen Ort, der bis hinunter zur Rhone überschwemmt war.
Bilder von der Katastrophe und Berichte über den Wiederaufbau finden Sie auf der Homepage von Baltschieder. Über die Unwetterkatastrophe vom Oktober 2000 gibt es auch ein eindrucksvolles Buch: siehe Literaturzitate

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Baltschieder 

916 m 

788 m 

4 km 

vor 1377 

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Dorfwasser, Sagen-Wuor 

Diese Suone betrieb Mühlen, Sägewerke und eine Walke. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Baltschieder 

700 m 

 

1 km 

vor 1517 

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Horugiegi 

Diese Suon wird am Wiwannigletscher gefasst. Sie teilt sich auf dem Grieläger auf 2040 m Höhe und bringt das Schmelzwasser nach Raaft und nach Leiggern. Sie wurde 1939 stillgelegt, aber 1963 wurde beschlossen, sie neu auszubauen. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Leiggern, Raaft 

2660 m 

1500 m 

4 km
 

 

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Chrapfjiwasser 

Diese Suon wurde am Unterbärggrabo gefasst und war wohl nur wenige Jahre in Betrieb. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Obrumatte 

2200 m 

 

1,5 km 

 

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Brunnenleitung aus der Gaalta 

Wurde an der Gaalta gefasst. Sie sollte Trinkwasser zum Bischofsberg leiten. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Schmidobodu 

1860 m 

 

3 km 

1441 

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Schindleri 

Diese Suone wurde an der Gaalta gefasst und führte das Schmelzwasser nach Leiggern. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Leiggern 

1760 m 

1680 m 

1 km 

 

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Drieschtji 

Wurde bei Maachi gefasst und führte bis Schalb, wo man es ins Niwärch leitete. Nach schneereichen Wintern war die Schöpfe des Niwärch bis in den Juni hinein unzugänglich. Und so diente für die Millachra das Drieschtji als Ersatz für das Niwärch. Das Drieschtji wurde 1942 stillgelegt. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Millachra 

1320 m 

1264 m 

1 km 

 

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(*1) Schwarzweiß-Foto mit freundlicher Genehmigung der Médiathèque Valais - Martigny



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