Tal der Lizerne 

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Die Lizerne kommt aus der Gegend östlich des Bergsturzgebietes Derborence, das unterhalb von Les Diablerets liegt. Die Lizerneschlucht ist aber im unteren Teil so eng, dass kein Weg durchführt. Wer in die Derborence will, muss von Ardon über das Plateau von Isières hinauf steigen oder mit dem Auto über eine schmale Straße von Conthey aus hinauf fahren. 

Bisse_d_Ardon-Totale

Blick in die Lizerneschlucht bei Ardon vom Kraftwerk aus. 

Trotz dieser Steilheit wird in der Schlucht eine Bisse gefasst. Eine zweite Bisse gibt es oben auf dem erwähnten Plateau von Isières. 



Orografisch rechte Seite der Lizerne 



Bisse d'Isières / Bisse d'Einzon 

Isières liegt auf dem Plateau oberhalb Ardon. Die Bisse d'Isieres wird eigentlich auf 965 m Höhe an der Tine gefasst. Sie wurde aber im Jahr 1904 um 1,6 km verlängert (Bisse d'Einzon), um der Tine Schmelzwasser vom Haut de Cry zuzuführen. 

Heute ist die Bisse d'Isières komplett verrohrt. Trotzdem ist es eine schöne Wanderung, wenn man vom Kraftwerk bei Ardon hoch steigt über Isières nach Montau. Dieser Weg führt in etwa drei Stunden weiter in die Derborence. Um zur Bisse zu gelangen, muss man aber bei Montau links abbiegen. Für die Mühen des Aufstiegs wird man belohnt mit einer tollen Aussicht in die Schluchten der Tine und der Lizerne. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Bisse_d_Isières

 

Plateau d'Isières 

965 m
2120 m 

770 m 

4,5 km 

1904 



Bisse d'Ardon (Bisse de Champys) 

Trotz der geringen Höhenlage dieser Bisse hat sie mit schwierigstem Gelände zu kämpfen: Am Anfang in der fast unzugänglichen Lizerneschlucht, und dann später westlich von Ardon im Steinbruchgebiet. Trotzdem ist diese Bisse heute noch in Betrieb. Allerdings wurde der erste Teil in der Lizerneschlucht aufgegeben. Heute kommt das Wasser aus einem Fallrohr, das oberhalb des Kraftwerks in ein Ausgleichsbecken mündet. Nachdem sie einen kurzen Stollen durchquert hat, ist die Bisse im weiteren Verlauf verrohrt und läuft unter dem Weg bzw. der Straße, bis sie bei besagtem Steinbruchgebiet wieder zum Vorschein kommt. Um dann bald wieder in unpassierbaren Tunnels zu verschwinden. 

Bild 

Historisches Bild (*1) 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

Bisse_d_Ardon-Halbtotale

 

Bisse_d_Ardon-Historisch

 

Weinberge von Ardon, St. Pierre 

780 m 

550 m 

3 km 

1860 


Bisse_d_Ardon-HTSchlucht

 

  Bisse_d_Ardon-KDetail1

 

  Bisse_d_Ardon-KDetail2

 

Hier sieht man eindrucksvoll, wo das Problem liegt. Da ist ja genug Wasser...  Aber wenn man es zwanzig Meter höher haben könnte, würden wieder einige zusätzliche Weinreben nicht dürsten müssen! 

 

Das überschüssige Wasser kommt nicht von rechts aus der Leitung, sondern "rückwärts" von links durch einen Stollen (siehe unten). 

 

Ein weiteres Beispiel für die bewährte Technik mit Toggenlöchern und Tragbalken. Hier schon recht "modern" mit Spannseilen stabilisiert. 

         
Bisse_d_Ardon-Fallrohr

 

  Bisse_d_Ardon-Fassung

 

  Bisse_d_Ardon-Ardon

 

Dieses Fallrohr liefert heute das Wasser für die Bisse d'Ardon. 

 

Im Vordergrund sieht man die Mechanik des Absperr-Schiebers für die Bisse. Das überschüssige Wasser läuft "rückwärts" durch Felsstollen in der alten Wasserführung bis in die Lizerneschlucht (siehe Bild oben darüber). 

 

Von der Bisse hat man eine lohnende Aussicht, hier auf Ardon. In der Bildmitte schauen die Burghügel von Sion heraus, und oben links grüßt das imposante Bietschhorn. 

         
Bisse_d_Ardon-Gelaende

 

  Bisse_d_Ardon-Stollen

 

  Bisse_d_Ardon-Pumpstation

 

Schwieriges Gelände im Steinbruchgebiet westlich von Ardon. 

 

Von der Strasse nach Chamoson hat man Zugang zu den letzten Tunnels und einer Pumpstation. 

 

Die Pumpstation pumpt das Wasser der Bisse d'Ardon in die Weinberge von Chamoson. 

Früher lief die Bisse bis St-Pierre-de-Clages, der Stadt des Buches (Village du livre) mit vielen Antiquariaten - Ideal, wenn's mal regnet, wie bei meiner Tour. 



(*1) Schwarzweiß-Foto mit freundlicher Genehmigung der Médiathèque Valais - Martigny



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