Tal der Morge |
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Die Morge entspringt unterhalb vom Col du Sanetsch und fließt zwischen fruchtbaren Hügeln der Rhone entgegen. Auf der orografisch linken Seite liegt der Hügel von Savièse, rechts der von Conthey. Auf diesen sonnenbeschienenen Plateaus reichen die Weinberge bis 800 m hinauf, um erst dann Feldern und Wiesen Platz zu machen. Und die Kantonshauptstadt Sion ist nur einen Steinwurf weit entfernt.
Blick vom Croix de la Cha oberhalb Mayens de My. Rechts vorne sieht man
den Etang de Trente Pas, der als Quelle
für einige Bisses dient. Links in
der Mitte schaut der Prabé heraus. Dazwischen fließt tief unten die Morge.
Und
unten im Rhonetal sieht man die Kantonshauptstadt Sion mit ihren Burghügeln.
Dahinter
das Val d'Herens mit dem Dent Blanche, hinter dem das Matterhorn heraus
ragt.
Alle Suonen werden an der Morge gefasst, falls nicht in der Tabelle anders angegeben.
Orografisch linke Seite der Morge
Bisse de Savièse, Torrent Neuf, Ste. Marguerite
Die Bisse de Savièse ist wohl die interessanteste und spektakulärste Leitung des Wallis. Hier sind wirklich so ziemlich alle Techniken vertreten, und entlang der Bisse gibt es 62 Namen von Orten.
Die Bisse wurde 1430 unter der Leitung von Arnold von Leiggern gebaut. Dessen Vater Peter Jakob von Leukron (=Leiggern) hatte bereits das legendäre Chänilwasser aus dem Bietschtal nach Außerberg gebaut. Die Bisse wurde zunächst auf 1660 m an der Nettage gefasst, man traute sich damals noch nicht durch die 6 km lange Wand der Branlires, sondern umging dieses Hindernis oberhalb. 100 Jahre später durchquerte man dann diese Wand, um die Fassung auf 1320 m herunterzunehmen und eine Wasserführung von 300 l/s zu erreichen. 1884 baute man einen Tunnel von der Nettage zur Morge für weiteren Wasserzuschuss. 1935 wurde der 4,7 km lange Tunnel durch den Prabé in Betrieb genommen. Die Wasserführung konnte dadurch auf bis zu 800 l/s erhöht werden, und das gefährlichste Teilstück konnte aufgegeben werden.
Die Kapelle St. Marguerite am Beginn der gefährlichen Streckenführung erinnert auch heute noch an die Ängste und Sorgen der Menschen von damals. Im Inneren der Kapelle sieht man Gemälde von den gefährlichen Einsätzen an der Suon. Auch heute noch kann man von der Sanetsch-Straße aus deutlich die Spuren der Bisse im Fels sehen. Auch Mauerreste und mehrere Kännelreste sind noch zu sehen. Im Frühjahr 2005 gründete man eine Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Bisse, die ein anspruchsvolles Restaurierungs-Projekt plant.
Weitere interessante Informationen zur Bisse de Savièse und der Wasserversorgung von Savièse finden Sie auf der Homepage der Gemeinde: Histoire d'eau à Savièse. Die Vorstellung eines liebevoll gestalteten Modells der Bisse finden Sie hier.
Bild |
Historisches Bild (*1) |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
|
|
Savièse |
1400 m |
1020 m |
11 km |
< 1430 |
Orografisch rechte Seite der Morge
Bisse de Plapront
Diese Bisse wird an der Rogne bzw. am Etang de Trente Pas gefasst und läuft durch die Alpen von Larzey. Sie endet im Wald von Plapront. Die Bisse wird heute noch zum Verteilen des Mistes benutzt. Das Foto zeigt den Etang de Trente Pas, an dem man vorbei kommt, wenn man von Mayens de My zum Croix de la Cha hinauf steigt.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
|
Mayens de Conthey |
2000 m |
1400 m |
2 km |
Bisse de Rouet
Wird an der Rogne gefasst und bewässert die Wiesen von Rouet.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
- |
Mayens de Conthey |
1680 m |
1400 m |
5,3 km |
Bisse de Biolaz, Bisse de Codoz und Bisse d'Aven
Die Contheyer Voralpen Biolaz, Codoz und auch der Ort Aven werden über drei kleine Suonen aus den Quellen von Incron versorgt. Allerdings trocknen diese kleinen Suonen im Sommer oft aus.
Bisse |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
Bisse de Biolaz |
Mayens de Conthey |
1520 m |
1000 m |
1,4 km |
Petit Bisse, Petit Torrent
Diese Leitung wird 200 m nördlich von der Stelle gefasst, wo die Sanetschstraße scharf nach rechts ins Tal der Nettage abbiegt. Einen guten Einstieg findet man direkt beim Restaurant in der Kurve. Die Petit Bisse verläuft offen oberhalb der Bisse de la Tsandra im Wald und mündet schließlich im Wald von La Combe in die Bisse de la Tsandra.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
|
Mayens de Conthey |
1440 m |
1300 m |
4 km |
Bisse de la Tsandra
Wenn man von Conthey nach Aven fährt, stößt man dort auf die Hinweistafel 24 an der Bisse de la Tsandra. Dieser Wanderweg mit 24 Hinweistafeln wurde im Jahr 2000 eröffnet. Allerdings fließt die Bisse meist in Röhren. Einige Teilstücke hat man aber wieder offen restauriert. Man wandert schön zwischen den Maiensässen von Conthey und My und hat oft eine gute Sicht auf die andere Talseite mit den Spuren der Bisse de Savièse.
Das Farbfoto zeigt das Sanetschgebiet von Nendaz aus gesehen. Man erkennt in der Bildmitte sehr schön die Morge-Schlucht, rechts davon Savièse mit dem Prabé dahinter. Links von der Schlucht liegt das Bewässerungsgebiet der Bisse de la Tsandra, die Mayens de Conthey.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
|
Conthey, Vétroz |
1430 m |
930 m |
11,7 km |
1400 |
Bisse de Vétroz, Bisse du Bailloz und Bisse de Fougère
Diese drei tiefer liegenden Suonen werden an der Morge gefasst.
Bisse |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
Bisse de Vétroz |
Vétroz, Rhoneebene |
2,4 km |
1903 |
(*1) Schwarzweiß-Fotos auf dieser Seite mit freundlicher Genehmigung der Médiathèque Valais - Martigny.
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