Die Sionne und das Plateau von Savièse 

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Der Hang von Savièse ist vom Rhoneufer bis hinauf zu den Dörfern mit Weinbergen bedeckt. Aber ausreichend Wasser gibt es nicht in Savièse. Westlich führt die Morge das ganze Jahr über viel Wasser, allerdings fließt sie viel tiefer als das Plateau von Savièse, so dass man hier oben das Wasser nicht nutzen konnte. Im Osten fließt die Sionne, sie führt nur Schmelzwasser, das im Sommer schnell versiegt. Auch der Nebenfluss Drahin führt nicht viel Wasser. 

Die einzige Möglichkeit war, das Wasser der Morge nach Savièse zu holen. Und so beschloss man 1430 den Bau der Bisse de Savièse / Torrent Neuf (siehe bei Morge). Auf dem Plateau von Savièse wurde mit dem Bau der Suonen auch ein umfangreiches Bewässerungsnetz erstellt mit vielen Weihern und kleinen Kanälen. 

Saviese
Einer der vielen Wasserspeicher auf dem Plateau von Savièse: Etang de Rocher. 

 

Die Bisses von Savièse 

Erst 1901 begann man mit dem Bau der Bisse de Sion, um die Sionne mit dem Wasser der Lienne zu verstärken. 1935 wurde dann der Tunnel durch den Prabé eröffnet. Bis zu 1000 l/sec Wasser fließen nun hier und versorgen heute das Suonennetz von Savièse. Es gibt sogar eine Siphonleitung über den Drahin, um die Besitztümer der Savièser auf dem Gebiet von Grimisuat zu bewässern: 

Neue Markierung der Suonenwege im Jahr 2006 

Im Herbst 2006 hat das Tourismusbüro von Savièse neue Wegweiser angebracht. Blaue Schilder weisen jetzt den Weg entlang der Bisses de Déjore, Tsampé und Bordzi. Diese Wanderungen bieten wunderschöne Ausblicke in die Umgebung. An dieser Stelle bedanke ich mich nochmal bei Antoine Saraiva vom Tourismusbüro Savièse, der mir viele Details der Savièser Bisses gezeigt und erklärt hat. 

         
K_Sionne=Saviese-Wegweiser

 

  K_Sionne=Prafirmin-Bietschhorn

 

  K_Sionne=Karte-Saviese

 

Neu sind die blauen Schilder: Wegweiser unterhalb von Drône. 

 

Aussicht von Prafirmin auf das Bietschhorn. 

 

Das Bewässerungsnetz von Savièse. Diese Karte anklicken für eine vergrößerte Darstellung. 


Alle Suonen werden an der Sionne gefasst, falls nicht in der Tabelle anders angegeben. Viele Suonen erhalten einen Zuschuss vom Prabé-Tunnel. 

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Orografisch linke Seite der Sionne 



Bisse de Bitailla 

Die Gemeinde Ayent darf ein Viertel des Wassers der oberen Sionne auf ihr Gebiet leiten. Die Bisse de Bitailla füllt damit mehrere Teiche im Gebiet von Ayent und Arbaz, unter anderem mit dem Sonntagswasser. In den Mayens d'Arbaz erhält sie einen Zuschuss von der Bisse d'Ayent. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Sionne=Bisse_de_Bitailla

 

Arbaz, Ayent 

1510 m 

1220 m 

4 km 

vor 1307 

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Bisse de Grimisuat 

Die Bisse wird unter der Brücke des Fahrweges nahe Planeige gefasst und bewässert das Gebiet oberhalb Grimisuat. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Sionne=Bisse_de_Grimisuat-Fassung_Sionne

 

Arbaz, Grimisuat, Sion 

1214 m 

940 m 

3 km 

vor 1800 

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Orografisch rechte Seite der Sionne 



Bisse de Ste. Marguerite 

Ursprünglich über die abenteuerliche Kännelstrecke des Torrent Neuf versorgt, erhält die Bisse ihr Wasser seit 1935 vom Prabé-Tunnel. Sie füllt zusammen mit der Bisse de Déjore die großen Weiher auf dem Plateau. Max. Höhe und Länge sind hier für das Stück auf dem Savièser Plateu angegeben. 

Von Prafirmin kann man entlang der Suone bis zur Kapelle Ste. Marguerite laufen, die so alt ist wie die Bisse. Es gibt ein Projekt, den weiteren Verlauf der Bisse wieder zugänglich zu machen. 

Bild 

Historisches Bild (*1) 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Sionne=Kapelle_SteMarguerite

 

K_Morge=BisseDeSaviese-Marguerite

 

Savièse 

1160 m 

1130 m 

2 km 

1430 

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Bisse de Déjore 

Ursprünglich wurde die Bisse de Déjore am Drahin auf 1220 m Höhe gefasst, später dann an der Sionne. Im Wegverlauf vom Drahin zum Picknickplatz bei Planeige sieht man noch ein aufgelassenes Suonenbett. Und von Planeige führt eine Rohrleitung einen Teil des Wassers der Bisse de Seillon zur Brücke am Drahin. Seit 1935 wird die Bisse de Déjore vom Prabé-Tunnel versorgt. Sie füllt zusammen mit der Bisse de Ste. Marguerite die großen Weiher auf dem Plateau und endet heute im Lac de Mouchy. Früher führte sie bis hinunter zur Morge. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Sionne=Bisse_de_Dejore-Pont_du_Drahin

 

Savièse 

1270 m 

940 m 

4,5 km 

vor 1667 

         
K_Sionne=Bisse-Dejore-Prafirmin

 

  K_Sionne=Bisse-Dejore-Bingon-Abschlacht-1

 

  K_Sionne=Bisse-Dejore-Bingon-Abschlacht-2

 

Bild ganz oben:
Die Bisse de Déjore am Drahin. 

Bild oben:
Die Bisse de Déjore passiert Prafirmin etwas unterhalb der Bisse de Ste. Marguerite. 

 

An diesem Abschlacht oberhalb Bingon endet die Bisse heute. 

 

Man kann von diesem Abschlacht aus den Suonenspuren noch gut folgen bis zur Kapelle hinter Chandolin. 

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Bisse de Tsampé, Bisse de Seillon 

Die Bisse de Tsampé fasste ihr Wasser früher am Drahin auf 1050 m Höhe. Auf der Höhe des Rohres über den Drahin sieht man noch die Spuren einer alten Wasserfassung. Die Bisse erhält seit 1936 auch einen Zuschuss vom Prabé-Tunnel. 

Die Bisse de Seillon fasst ihr Wasser auf 1270 m an der Sionne. Auf 1240 m beim Picknickplatz Planeige teilt sie sich in zwei Arme. Sie überquert die Drahin-Schlucht in je einem Rohr und speist die Bisses de Tsampé und die Bisse de Déjore. 

Wenn man von Planeige den Weg 200 m weiter läuft, kommt man zur Brücke über die Sionne, wo die Bisse de Grimisuat auf 1214 m gefasst wird. 200 m weiter kreuzt die Bisse de Sion den Weg. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Sionne=Bisse-Tsampe-Rohr-Drahin

 

Savièse 

1270 m 

980 m 

5,5 km 

vor 1400 

         
K_Sionne=Bisse_de_Tsampe-Drahin-Bruecke

 

  K_Sionne=Bisse_de_Seillon-bei_Planeige

 

  K_Sionne=Bisse_de_Sion-kurz_vor_der_Sionne

 

Bild ganz oben:
Die Bisse de Tsampé quert die Drahin-Schlucht in diesem Rohr. Zehn Meter tiefer führt die Brücke bei der Bisse de Bordzi über die Schlucht. 

Bild oben:
In der Drahin-Schlucht findet man noch diese Reste der früheren Fassung. 

 

Die Bisse de Seillon läuft offen in einer Betonrinne beim Grillplatz Planeige, bevor sie sich in die Drahin-Schlucht stürzt. 

 

Hier kreuzt die Bisse de Sion den Weg, um dann wenig später in die Sionne zu münden. 

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Bisse de Bordzi 

Wenn man von der Bisse de Tsampé am Drahin zehn Meter runter steigt, kommt man zur Bisse de Bordzi und zu der Brücke über den Drahin auf 1040 m Höhe. Man kann den Suonenspuren von der Brücke aus noch gut folgen, obwohl die Bisse schon lange aufgegeben ist. Die Bisse de Bordzi wurde früher an der Sionne gefasst und überquerte den Drahin in einem Rohr, dessen Reste man noch talseitig unter der Brücke sieht. Das grüne Rohr auf der Bergseite der Brücke führt Trinkwasser zur Gemeinde Drône. Die Bisse de Bordzi floss unterhalb Drône bis zur Sionne und überquert dabei die Bisse de Lentine. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Sionne=Bisse-Bordzi-Drahin-Bruecke

 

Savièse 

1270 m 

750 m 

5,5 km 

vor 1400 

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Bisse de Lentine 

Die Bisse de Lentine läuft auf weiten Strecken durch die Weinberge von Savièse mit großartiger Aussicht auf Sion, bevor sie schließlich in den Lac de Montorge mündet. Seit die Bisse de Sion Wasser der Lienne zur Sionne leitet, führt auch die Bisse de Lentine wieder ausreichend viel Wasser. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Sionne=Bisse_de_Lentine

 

Savièse, Sion 

760 m 

643 m 

4,5 km 

1862 

         
K_Sionne=Bisse_de_Lentine-Wegweiser

 

  K_Sionne=Bisse_de_Lentine-Fassung_Sionne

 

  K_Sionne=Bisse_de_Lentine-Fassung_Strudel

 

Da fällt die Entscheidung schwer: Schier unendliche Wander-Möglichkeiten an der Bisse de Lentine. 

 

Die Fassung der Bisse de Lentine an der Sionne. 

 

Gurgelnd verschwindet das Wasser unter dem Schieber ... 

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Bisse-Siphon de Montorge / Siphon de la Muraz 

Die Bisse benutzte früher ein Siphonsystem aus der Lentine bei 670m. Heute wird sie durch eine Pumpe aus dem Lac de Montorge (643 m) versorgt. Obwohl sie auf der ganzen Strecke in Röhren verläuft, lohnt sich die Begehung wegen der großartigen Aussicht auf Sion. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Sionne=Bisse-Siphon_de_Muraz

 

Montorge 

670 m 

600 m 

1 km 

1934 

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Bisse de Montorge 

Die Bisse wird vom Lac de Montorge versorgt. Sie läuft heute wieder auf weiten Strecken offen. Das ungenutzte Wasser fließt schließlich in die Morge. Eine schöne Rundwanderung ergibt sich, wenn man am Lac de Montorge startet, und am Ende der Bisse de Montorge zur Bisse-Siphon de Montorge hinauf steigt. 

Bild 

bewässertes Gebiet 

Max. Höhe 

Min. Höhe 

Länge 

Baujahr 

K_Sionne=Bisse_de_Montorge

 

Montorge 

643 m 

540 m 

2,5 km 

1885 

         
K_Sionne=Bisse_de_Montorge-Sion

 

  K_Sionne=Bisse_de_Montorge-Hubschrauber

 

  K_Sionne=Bisse-Siphon_de_Muraz-Flugplatz_Sion

 

Aussicht von der Bisse de Montorge auf die Burghügel Tourbillon und Valère und auf die Kantonshauptstadt Sion. 

 

Der Hubschrauber muss die Weinernte zum Lastwagen bringen, weil das Gelände so unzugänglich ist. 

 

Aussicht auf den Flugplatz von Sion: ein Militärflieger landet gerade. 

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(*1) Schwarzweiß-Fotos auf dieser Seite mit freundlicher Genehmigung der Médiathèque Valais - Martigny



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