Val de Réchy |
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Stellen Sie sich ein Tal im Urzustand vor, ohne Strasse, Bergbahnen oder große Gebäude, das Ihnen unbegrenzte Möglichkeiten gibt, zu wandern und Tiere sowie eine aussergewöhnlich reichhaltige und seltene Pflanzenwelt zu beobachten. Dieses kleine Paradies auf Erden ist eine der schönsten Landschaften im mittleren Wallis.
Einige nennen es Val de Réchy. Das macht groß und eindrucksvoll! Und sie haben Recht, denn dieses Tal verbirgt erstaunliche natürliche Reichtümer. Wenn man es jedoch vergleicht mit dem angrenzenden Val d'Anniviers oder mit dem Val d'Hérens, würde sich das Wort "Vallon=kleines Tal" besser eignen.
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Die Bisses im Val de Réchy |
Das Tal bildet von Nord nach Süd vier Plateaus, die sich in einer Höhe von 500 bis 2750 m aufreihen. Die Wälder im unteren Teil des Tals sind Zufluchtsorte einer reichen Tierwelt. Wenn man dem unregelmäßigen Verlauf der Rèche folgt, erweitert sich von Plateau zu Plateau die Sicht auf die Gipfel der Maya, der Pointes de Tsavolire und Becs de Bosson, die mehr als 3000 Meter erreichen. Das obere Val de Réchy ist alpin und vereint auf einer Fläche von weniger als 15 Quadratkilometern fast alle Alpenökosysteme mit Seen und Sümpfen, die durch einen mäandrierenden Bach bewässert werden.
Das Tal ist eines der letzten im Wallis, die frei sind von Touristeneinrichtungen und Seilbahnen. Das ist nicht zuletzt das Verdienst der Naturfreunde. Man widersetzte sich im Jahre 1986 erfolgreich den Bergbahnprojekten, die eine Verbindung zwischen den Skigebieten von Grimentz, Vercorin, Mase und Nax herstellen sollten. Der WWF argumentiert: Das Val de Réchy muss zwischen den Touristenmetropolen seine natürlichen Funktionen beibehalten als Zuflucht für die Fauna und Flora, und als intakter Lebensraum für seltene Arten in unserem Land. 1998 wurde das Tal endlich aufgenommen in die Liste der Landschaften und Monumente mit nationaler Bedeutung. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Tourismusbüros von Vercorin und Grône (in französischer Sprache).
Alle Suonen werden an der Rèche gefasst, falls nicht in der Tabelle anders angegeben.
Orografisch linke Seite der Rèche
Bisse Neuf
Bisse Neuf, Bisse de Morestel und Bisse de Grône hatten bis 1969 eigene Wasserfassungen an der Rèche. Seit 1969 gibt es eine gemeinsame Fassung an der Rèche auf 1226 m. Von hier führt eine Rohrleitung unter dem Fahrweg von Dailley nach La Lé Richtung Norden aus dem Val de Réchy hinaus und dann steil hinunter zu den drei Suonen. Der ehemalige Verlauf dieser drei Bisses im Val de Réchy ist heute weitgehend verfallen.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
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Dailley |
1226/1170 m |
1080 m |
4 km |
16. Jh. |
Bisse de Morestel, Bisse de Morété
Auf 1010 m Höhe findet man die heutige Fassung mit der Aufschrift "1969". Von dort läuft die Bisse etwa 100 m offen im Wald bis zum Fahrweg, wo sie eingegraben weiter läuft. Richtung Rèche gibt es - wie bei der Bisse Neuf - nur noch eine kurze Spur. Oberhalb von Loye trifft man an der Straße auf den Abschlacht der Bisse, von wo sie steil runter läuft zur Sägemühle am westlichen Ortsende von Loye.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
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Itravers, Loye |
1226/1010 m |
980 m |
2,5 km |
14. Jh. |
Bisse de Grône
Auch die Bisse de Grône trägt auf der heutigen Fassung die Aufschrift "1969". Die Fassungen der drei Bisses sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Die Bisse läuft als Rohrleitung im Wald und später dann unter der Straße Route du Bisse de Grône mitten durch Loye hindurch. Oberhalb der Sägemühle von Loye taucht sie offen in den Wiesen wieder auf.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
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Loye, Grône |
1226/950 m |
600 m |
5 km |
14. Jh. |
Bisse des Ormoz, Bisse de Orméan
Die Bisse des Ormoz ist komplett verrohrt von der Fassung bis in die Weinberge oberhalb Granges. Sie bietet einen leichten Spaziergang mit schöner Aussicht ins Rhonetal. Auf der ganzen Strecke sind die Rohre und Verteilerkästen immer wieder sichtbar.
Das Wasser der Rèche ist hier unten oft knapp, weil ja weiter oben schon vier Suonen Wasser abzweigen. Deshalb bringt die Bisse de Riccard das Wasser der Navisence herüber zur Rèche für die Bisse des Ormoz und die tiefer liegenden Bisses. Die Bisse de Riccard stürzt wenige Meter oberhalb der Fassung der Bisse des Ormoz auf der anderen Talseite etwa 20 m hinunter in die Rèche. Vorher läuft sie gemütlich offen im Wald, davor in den Weinbergen vergraben. Ausführliche Beschreibung der Bisse de Riccard bei Val d'Anniviers.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
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Réchy |
620 m |
580 m |
1,5 km |
1903 |
Bisse de Fleur
Das Wasser der Bisse de Fleur wird am südlichen Ortsende von Réchy gefasst, dort wo die Fahrstraße die Rèche quert. Die Bisse ist verrohrt und bewässert die Weinberge von Réchy.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
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Réchy |
540 m |
520 m |
1 km |
1937 |
Orografisch rechte Seite der Rèche
Grand Bisse de Vercorin
Von Vercorin führt die Wanderung entlang der Bisse erst mal durch den Wald dreihundert Meter hinauf zur Refuge du Bisse. Von da an verläuft sie offen im natürlichen Bett oder in Metallkänneln bis man unvermittelt in die liebliche Landschaft der Alm La Lé tritt.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
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Vercorin |
1680 m |
1400 m |
6 km |
1358 |
Bisse du Réchy
Zehn Meter tiefer als die Bisse des Ormoz auf der anderen Seite der Rèche liegt die Fassung der Bisse du Réchy. Die ersten 100 m verläuft die Bisse in einem dicken Zementrohr, dann unter dem Fahrweg durch die Weinberge bis nach Chalais. Wenn man der Straße von Chalais nach Vercorin folgt, zweigt kurz nach dem Ortsausgang von Chalais rechts der Chemin du Bisse ab.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
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Chalais, Réchy |
610 m |
520 m |
2 km |
Ende 14. Jh. |
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Die Wasserfassung der Bisse du Réchy an der Rèche. |
Der Sandfang kurz hinter der Fassung. |
Die Bisse ist im Fahrweg eingegraben. Man blickt über das Rhonetal nach Chermignon und Crans. |
Bisse de Meyen
Die Bisse de Meyen ist schon lange aufgegeben, aber ihre Spuren lassen sich noch gut finden. Wenn man von Réchy dem Fahrweg ins Val de Réchy folgt, kommt man bald zu einem Picknickplatz. Kurz danach biegt der Fahrweg nach Ormeaux scharf rechts ab, geradeaus führt der Wanderweg weiter ins untere Val de Réchy. Auf der anderen Seite der Rèche unterhalb des einzelnen Hauses sieht man die ehemalige Fassung der Bisse de Meyen.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
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Chalais, Réchy |
560 m |
520 m |
0,5 km |
? |
Canal de la Rèche
Wenn man von Réchy der Rèche nach Norden über die Umgehungsstraße folgt, trifft man in den Obstplantagen der Rhoneebene auf den Canal de la Rèche. Die Rhone-Ebene westlich von Chippis ist ein Apfelparadies. Die Obstplantagen werden über Pumpen aus dem Canal de la Rèche bewässert.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
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Rhoneebene |
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