Die Waale im Gebiet von Laas und Allitz |
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Hoch über Laas gibt es Steinbrüche, die den besten Marmor der Welt liefern. Ein ganzes Bergmassiv, die Jennwand, besteht aus dem weißen Marmor. Mindestens 30 Millionen Kubikmeter, geschützt von dunklem Schiefer. Hier gibt es den besten und reinsten Marmor, und - weil der Abbau schwierig ist - auch den teuersten.
Der weiße Marmor von Laas ist schon seit Jahrhunderten begehrt. Der planmäßige Abbau auf 1500 und 2250 m begann aber erst im 17. Jahrhundert. Einige Technik war erforderlich, um die Marmorblöcke aus dem Fels zu lösen und ins Tal zu bringen. Die Blöcke sind 3 bis 5 Kubikmeter groß und etwa 10 Tonnen schwer. Sie wurden früher von Hand aus dm Fels heraus gehauen. Später bohrte man Löcher, in die man nasse Holzkeile schlug. Das quellende Holz sprengte dann die Blöcke aus dem Fels.
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Die Waale im Gebiet von Laas |
Zum Transport ins Tal wurden die Marmorblöcke auf Lärchenstämme montiert und schlittenartig an 80m langen Hanfseilen den Bremsberg hinunter abgelassen. Die Seile führte man wie bei einem Flaschenzug um Lärchenstämme, die im Boden verankert waren. So fuhr man hinunter bis zum Beginn des Fahrweges, wo die Blöcke über eine Rampe auf Wagen verladen wurden, die von ungarischen Pferden oder Ochsen gezogen wurden.
Die Marmorblöcke werden heute mit modernen Geräten abgebaut und seit 1929 mit dem ersten Schrägaufzug der Welt zur unteren Verladestation befördert, wo sie auf Waggons der Marmorbahn verladen werden, die sie zum Betriebsgelände im Tal bringt. An diesem Schrägaufzug wurde in den letzten siebzig Jahren nichts verändert. Die Leipziger Firma, die den Aufzug damals baute, lieferte auch Ersatzzahnräder. Sie wurden bis heute nicht gebraucht.
In Laas ist der weiße Stein vom Nördersberg allgegenwärtig. Er hat das Dorf geprägt und die Geschichte der Gegend beeinflusst. Jener Mann, der Laas wirklich groß und sich selbst sehr reich gemacht hat, ist der Marmor-Lechner. Josef Lechner brachte es vom Bauernknecht zum Marmormillionär. Geboren 1851, führte er neue Techniken ein. Darunter den industriellen Abbau unter Tage und die erste Diamantsäge für die Bearbeitung.
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Die Waale südlich der Etsch
Zinswaal
Der Laaser Zinswaal wird auf 960 m Höhe am Laaser Bach orografisch links gefasst und verläuft am Rand eines Lärchenwaldes. Unterhalb des Waales ziehen sich bewässerte Wiesen bis nach Laas. Der Waal ist heute noch in Betrieb.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
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Laas |
960 m |
900 m |
2 km |
? |
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Laaser Aquädukt, Laaser Kandlwaal
Der Laaser Kandlwaal führte das Wasser des Laaser Baches auf die sonnige Nordseite. Der Waal wurde am Laaser Bach auf 920 m Höhe orografisch links gefasst. Von dort führte ein Waalbett bis zum ersten Pfeiler. Der Aquädukt selbst war 600 m lang und lag auf 32 Steinpfeilern, die bis zu 15 m hoch sind. Am nördlichen Ende begannen auf 880 m je ein Waal in westlicher und östlicher Richtung, die beide jeweils etwa 2 km lang waren.
1907 wurde der Aquädukt bei einem Brand zerstört und nie wieder aufgebaut. Man hat ihn durch eine unterirdische Druckrohrleitung ersetzt. Die beiden nördlichen Waale blieben jedoch bis 1983 im ursprünglichen Zustand in Betrieb. Im Jahr 1983 wurden sie verrohrt.
Von den 32 Pfeilern stehen heute noch 20 südlich und 10 nördlich der Etsch. Im Jahr 2000 wurden einige Kännel von der Forstverwaltung restauriert. Leider gibt es darüber keine Dokumentation.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
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Laas |
920 m |
870 m |
0,6 km |
1790 |
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Die Waale nördlich der Etsch
Laaser Leitenwaal bei Allitz
Es gab früher ein ausgedehntes Waalsystem, dessen Hauptwaal 800 l/sec Wasser führte und orografisch rechts am Allitzer Bach auf 1100 m Höhe gefasst wurde. Der Leitenwaal war einer von sechs Waalen, die vom Hauptwaal abzweigten. Der Leitenwaal läuft am unteren Rand der Laaser Leiten südwestwärts Richtung Loretzboden bis St. Sisinius.
In den siebziger Jahren wurde der Waal aufgelassen. Aber seit 1992 ist er restauriert, und es fließt wieder Wasser. Eine Waalerhütte, das gemauerte Waalbett und viele Schleusen aus Holz sind noch gut erhalten. Oberhalb von Allitz lohnt ein Abstecher zu den vielen Mühlen, die zum Teil restauriert wurden.
Bild |
bewässertes Gebiet |
Max. Höhe |
Min. Höhe |
Länge |
Baujahr |
|
Loretzer Boden |
1100 m |
890 m |
2 km |
? |
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