Positive Auswirkung des Tourismus:
Fast vergessene Wasserleitungen werden wieder instand gesetzt

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In neuerer Zeit hat man erkannt, dass offen dahin plätschernde Suonen auch ein touristisches Kapital sind. Meist bieten sie bequeme Wandermöglichkeiten ohne große Höhenunterschiede, aber fast immer mit phantastischer Aussicht. Und sie vermitteln etwas von den Sorgen der Einheimischen ums Wasser - und wenn man sich etwas Mühe gibt und hinter die Dinge schaut, auch von ihrer Kultur.

Wiederherstellung der Bisse de Vex
Projekt: Restaurierung der Bisse de Savièse
Abenteuerpfad an der Bisse des Sarrasins



Wiederherstellung der Bisse de Vex

Die Grand Bisse de Vex in der Nähe der bekannten Schweizer Wintersportorte Veysonnaz und Nendaz ist ein Paradebeispiel, wie eine bereits aufgegebene Wasserfuhre wieder zu neuem Leben erweckt wurde. Seit 1458 in Betrieb wurde sie 1971 nicht mehr gebraucht und aufgelassen. Ende der Neunziger Jahre hat man die Bisse auf ihrer gesamten Länge von 12 km liebevoll, aufwändig und funktionsfähig wieder hergestellt. Seit 2001 führt sie wieder Wasser auf der ganzen Länge und bietet ungefährlichen Wandergenuss für die ganze Familie mit Einkehrmöglichkeiten und Rastplätzen.

Und trotzdem kann man die verschiedenen Techniken hautnah bestaunen, mit denen Hindernisse überwunden werden mussten. Sei es mit Holzbrücken, Bretterkänneln, Metallkänneln oder gemauertem Kanal - immer begleitet uns das Rauschen des Wassers auf dieser Wanderung.

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Die Grand Bisse de Vex im Herbst 1997 während der Restaurierungsarbeiten.

 

Die gleiche Stelle an der Grand Bisse de Vex ein Jahr später im Herbst 1998.

 

Eine andere Stelle an der Grand Bisse de Vex, im Herbst 1998 noch in Arbeit.

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Projekt: Restaurierung der Bisse de Savièse

Seit 1990 gibt es die Idee, Teile der Bisse de Savièse wiederherzustellen. Im Frühjahr 2005 gründete man eine Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Bisse. Man plant ein Restaurierungs-Projekt mit folgenden Punkten, das etwa 1 Million Franken verschlingen wird:

Der heutige Zustand

Seit 1935 der Prabé-Tunnel in Betrieb ging, wurde die Bisse nicht mehr gewartet. Die Holzkonstruktionen wurden von Lawinen und Steinschlägen komplett zerstört. Nur in der Branlires-Wand und bei Mougerin sieht man noch eindrucksvolle Reste der Kännelkonstruktion. Fotos dazu gibt es unter Suonen im Wallis: Torrent Neuf.

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Wenige Meter hinter der Kapelle Ste. Marguerite trifft man auf diese ausgesetzte Strecke mit phantastischem Blick in das Tal der Morge und das Sanetsch-Gebiet.

 

Große Teile der Strecke führen durch Geröllhänge, wie hier bei Piagne...

 

... oder bei Chomoreta. Allerdings kann man sich noch vorstellen, dass hier ein Wanderweg möglich ist...


Bilder aus der Zeit um 1934

...Schwerer fällt das schon, wenn man von der anderen Talseite herüber blickt. Das Gebiet bei Ecoa scheint unüberwindlich mit seinen steilen Felshängen. Dass die Erbauer der Bisse de Savièse es vor 500 Jahren trotzdem geschafft haben, hier eine Wasserleitung entlang zu führen, nötigt uns allen Respekt ab.

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Der Wanderweg muss steiles Gelände queren. Das Foto unten zeigt das Gebiet Ecoa von der anderen Talseite aus.

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Die s/w-Fotos links und rechts lassen sich den Punkten auf der Karte unten zuordnen. Alle Bilder und die Karte kann man anklicken für eine vergrößerte Darstellung.

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Die meisten dieser zwölf Schwaz-Weiß-Fotos stammen von Raymond Schmid aus den Jahren 1934 und 1935. Verwendung mit freundlicher Genehmigung der Médiathèque Valais - Martigny.

    
 

Dzacaudes
Dzacaudes

BranliresBranlires

Brac
Brac

La Dzéma
LaDzema

Le Mougerin
Mougerin

Marmouet
Marmouet

Laona
Laona

Petit Ecoa
PetitEcoa

Barma Nire
BarmaNire

Grand Ecoa
GrandEcoa

Ste. Marguerite
SteMarguerite

Weitere Informationen

Zusätzliche Informationen über die Bisse de Savièse und das Restaurierungs-Projekt finden Sie

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Abenteuerpfad an der Bisse des Sarrasins

Das Tal von Anniviers wird auf beiden Seiten von vielen Bisses durchquert. Die meisten von ihnen sind heute aufgegeben, aber einige sind noch in Betrieb, z.B. die Bisse de Pramarin, die Bisse de Vercorin oder die Bisse de Riccard. Unterhalb des Dorfes Vercorin im kleinen Tal von Crouja gibt es noch die Überreste der Bisse des Sarrasins, die früher das Plateau von Briey bewässerte. Die Legende erzählt, dass diese Bisse von den Mauren im 10. Jahrhundert gebaut worden wäre, sie wurde aber wohl erst im 14. Jahrhundert erstellt. Der Ort der Wasserfassung ist umstritten, aber die Spuren lassen auf die Schlucht von Pinsec schließen.

Man kennt die Gründe nicht genau, die um 1830 zur Aufgabe der Bisse geführt haben. Man erzählt von einem Unfall, der das Leben von mehreren Einwohnern von Vercorin gekostet hat. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Wartung zu kostspielig und schwierig war, und die Bewässerung infolge Aufgabe von Kulturland nicht mehr nötig war. Mit der Zeit hat sich die Erinnerung an die Bisse verwischt, und die Spuren sind zum großen Teil verschwunden.

Das Restaurierungsprojekt der Bisse des Sarrasins ist die Idee von Stéphane Albasini, einem Bergführer aus Vercorin. Mehrere Monate Arbeiten waren nötig, um die Bisse wieder zugänglich zu machen. Der Rundweg ist heute ein großartiges Ausflugsziel für mutige Zeitgenossen, das den täglichen Kampf um das Wasser für die Bewässerung der Felder eindrücklich zeigt. Aber heute in beruhigender Sicherheit mit einem erfahrenen Bergführer.

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Die Wanderung führt entlang der Bisse de Briey zur Bisse des Sarrasins. Die Bisse des Sarrasins quert an zwei Stellen Schwindel erregende Felsen mit Bretterkänneln oder ist in die Felsen gehauen.

 

In der Bildmitte erkennt man unter dem Brettersteg noch einen alten Tragbalken der Bisse des Sarrasins.

 

Man erreicht die 220 m lange Hängebrücke von Nioc, die 1922 erbaut wurde, und über eine Siphonleitung Wasser vom Druckstollen des Kraftwerks auf der anderen Talseite zur Bisse de Briey führt. Von der Mitte der Hängebrücke wird man 180 Meter tiefer in das Bett der Navisence abgeseilt. Entlang der Bisse de Riccard geht es nach Chalais und mit der Seilbahn zurück nach Vercorin.

Ausführliche Informationen zu dieser Tour finden Sie unter www.montagne-evasion.ch

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